Diagnose

Diagnose

Differenzialdiagnose

Bei der Diagnose des Lipödems muss dieses von ähnlichen Befunden abgrenzen. Hier wären vor allem zu nennen:

  • Extremitäten-Lipohypertrophie

  • periphere (gynoide) Adipositas (“Birnentyp”)

  • benigne symmetrische Lipomatose (Madelung-Syndrom, Launois- Bensaude-Syndrom)

  • Morbus Dercum (Lipomatosis dolorosa), die Abgrenzung zum Lipödem ist schwierig. Der Morbus Dercum tritt jedoch meist zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr (Wechseljahre) auf und wird typischerweise von häufigen Kopfschmerzen und Depressionen begleitet.

  • Ödeme aufgrund anderer Ursachen (Phlebödeme etc.)

Leitsymptom des Lipödems

  • Es tritt immer symmetrisch an beiden Beinen auf.

  • Häufig sind zusätzlich die Arme betroffen. Dann ähnelt die Fettverteilung dort der an den Beinen.

  • Niemals sind die Füße bzw. die Hände betroffen. Das vermehrte Fettgewebe erstreckt äußerstenfalls bis zu den Knöcheln bzw. Handgelenken.

  • Spontane („grundlose“) Schmerzen in Form eines dumpfen Schwellungsgefühls bis hin zu „berstenden“ Spannungsschmerzen. Berührungs- und Druckschmerzhaftigkeit an Ober- und Unterschenkeln. Diese Beschwerden verschlimmern sich meist mit zunehmender Flüssigkeitseinlagerung im Lauf des Tages .

  • Ausgeprägte Neigung zu Hämatomen (“blaue Flecken”, Blutergüsse) schon bei geringen Stößen oder Druckbelastung aufgrund einer erhöhten Brüchigkeit der Haargefäße (“Kapillarfragilität”).

  • Flüssigkeitseinlagerungen (“orthostatische Ödeme”) im Fettgewebe des Lipödems (also nicht in den Füßen[3]) in der zweiten Tageshälfte, insbesondere bei warmem Wetter und nach langem Stehen oder Sitzen.

  • Die Beine fühlen sich dann sehr schwer, schmerzhaft gespannt, müde und kraftlos an. Die Schmerzen lassen selbst durch Hochlagern der Beine nicht nennenswert nach. Bei manchen Frauen treten die Flüssigkeitseinlagerungen kurz vor der Monatsblutung verstärkt auf.

  • Die Menge des Fettgewebes im Lipödem kann weder durch Diät noch Sport reduziert werden (Diät-Resistenz). Selbst extreme Abmagerungskuren, die Oberkörper und Gesicht ausgemergelt und knochig wirken lassen, führen zu keiner Abnahme des Lipödems.

Apparative Diagnosetechniken

  • Falls die klinischen Befunde keine zweifelsfreie Diagnose zulassen, kann eine technische Diagnostik notwendig sein:
  • Mit CT und MRT können Lokalisation und Ausmaß der Fettvermehrung erfasst werden. Die Subkutis beim Lipödem weist im Vergleich zur normalen Unterhaut anfangs eine gleichmäßig vermehrte Echogenität (“Schneegestöber”) mit echoreichen Bindegewebs-Septen auf. Später kommen echo-arme Areale hinzu, was der Vermehrung der interstitiellen Flüssigkeit geschuldet sein dürfte.
  • Bei der Duplexsonografie mit Kompression sind die durch den Druck verursachten Schmerzen und die Inkompressibilität des Gewebes oftmals proportional der Ausprägung des Ödems.

Spezielle Untersuchungen

A. Blutuntersuchung: Schilddrüsenfunktion, Lipid-Profil

B. Der Streeten-Probe (Wasser-und Natrium-Belastungstest)

C. Der Body-Mass-Index (BMI)

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