Offenes Bein

Wundbehandlung

Moderne Wundversorgung

Bei moderner (hydroaktiver) Wundversorgung wird in allen Wundheilungsphasen ein feuchtes Wundmilieu geschaffen und über den gesamten Heilungsverlauf aufrechterhalten. Das feuchte Wundmilieu beschleunigt den Heilungsprozess der Wunde. Dabei ist die Wahl einer geeigneten Wundauflage einer der wichtigsten Punkte, die es zu beachten gilt.Die phasengerechte Wundbehandlung erfordert von allen Beteiligten eine intensive Fachkenntnis über die Therapie und Versorgungsmöglichkeiten.

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Hautverpflanzung (Meshgraft)

Die Mesh-Graft-Methode entnimmt mit einer Messerwalze die obersten Hautschichten, z.B. vom Oberschenkel des Patienten. Hier spricht man von Voll- bzw. Spalthaut, je nach Dicke der entnommenen Hautschichten. Das Hautstück wird dann durch ein spezielles Messer netzartig eingeschnitten, wodurch es deutlich vergrößert wird. Daraufhin wird die Haut auf die vorbereitete Stelle transplantiert und dort festgenäht oder geklammert. Die Haut kann dann an der Stelle anwachsen und es kann zu einem deutlich schnelleren Wundverschluss als üblich führen.

Vakuumtherapie

Die Vakuumtherapie („negative pressure wound therapy“, NPWT) ist ein geschlossenes Wundversorgungssystem insbesondere für große chronisch persistierende und akut komplizierte Wunden. Das System besteht aus einer elektronisch steuerbaren Pumpe und einem drainierenden Schaumstoffwundverband. Mittels einer luftdichten Abdeckung durch eine Klebefolie wird ein regulierbarer Unterdruck aufgebaut. Die NPWT sorgt fьr das Abfließen des Wundsekrets und soll die Durchblutung und den Heilungsprozess der Wunde fördern.

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Wunddebridement unter örtliche Betäubung

Debridement ist die Entfernung von nekrotischem Material, festem und viskösem Schorf, seröser Kruste, abgestorbenem und infiziertem Gewebe, Hyperkeratose, Abschilferungen, Eiter, Hämatom, Fremdkörpern, Detritus, Knochensplittern und sonstigen Wundbelägen jeglicher Art mit dem Ziel, die Wundheilung zu fördern.Zumeist erfolgt dies unter einer örtlichen Betäubung im OP und unter Spülung mit isotonischer Kochsalzlösung zur Reinigung. Allgemein kann durch diese Vorgehensweise einer Sepsis vorgebeugt werden.

Ultraschallgesteuerte Sklerosierung bei Ulcus cruris

Die Schaumsklerosierung wird zur Behandlung chronischer Venenerkrankungen und auch als unterstützende Maßnahme zur Förderung der Wundheilung beim Ulcus cruris venosum eingesetzt. Eine zusätzliche Belastung der oft multimorbiden Patienten durch Operation und Narkose fällt weg. Aufgrund der Chronizität des Leidens ist die Wiederholbarkeit der Behandlung ein wesentlicher Punkt wie auch der vergleichsweise geringe Aufwand. Idealerweise ist die Durchführung dieser komplikationsarmen Therapie in der Ordination möglich.

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